SEXUELLER MISSBRAUCH UND WAS DIE KIRCHE DAGEGEN TUN MUSS! ist das Thema bei einer Filmvorführung mit anschließender Podiumsdiskussion im Rex-Filmtheater am 14. November um 18.30 Uhr. Die Veranstalter, die Gemeinde Sankt Laurentius und das Katholische Bildungswerk, zeigen den oscarprämierten Kinofilm „Spotlight. Die Wahrheit liegt zwischen den Lügen“ aus dem Jahr 2001, in dem Journalisten der Zeitung „Boston Globe“ die Hintergründe eines Missbrauchsfalls in der Katholischen Kirche in Boston recherchieren und darüber hinaus ein ungeheuerliches Ausmaß systematischen Missbrauchs von Kindern und Jugendlichen im Bostoner Bistum aufdecken. Der Film beruht auf einer wahren Geschichte. Im Anschluss an den Film sprechen Stadtdechant Dr. Bruno Kurth (Katholische Kirche Wuppertal), Daniela Löhr (Präventionsfachkraft Gemeinde St. Laurentius), Prof. Dr. Claudia Bundschuh (Erziehungswissenschaftlerin und Professorin für Pädagogik des Kindes- und Jugendalters) und Dieter Verst (ehem. Leiter des Jugendamtes der Stadt Wuppertal) darüber, wie Gemeinden in Wuppertal mit dem Thema Missbrauch umgehen und was Gemeindemitglieder vorbeugend zum Schutz der ihnen Anvertrauten unternehmen können.

Kostenlose Eintrittskarten und weitere Informationen gibt es im Pfarrbüro Sankt Laurentius, Friedrich-Ebert-Straße 22. Die Anzahl der Karten ist begrenzt. Weitere Informationen gibt es auch auf der Internetseite www.laurentius-wuppertal.de.

Nicht erst seit der Veröffentlichung erster Ergebnisse der Missbrauchsstudie, die die deutschen Bischöfe zur Erforschung der sexuellen Missbrauchsfälle durch Täter im Dienst der Kirche in Auftrag gegeben haben, beschäftigt dieses Thema die Gemeinden in Wuppertal. „Die Verbrechen sind nicht der einzige Skandal. Auch das Versagen und Vertuschen durch die Verantwortlichen in Kirche machen traurig und wütend zugleich. Wir denken an die Menschen in unserer Gemeinde und Stadt, die Opfer von Missbrauch wurden, auch durch Priester im Dienst unserer Kirche und nehmen unseren Bischof Kardinal Woelki beim Wort. Wir müssen alles Menschenmögliche tun, damit Taten sofort aufgedeckt, Betroffene geschützt und Täter ihrer gerechten Strafe zugeführt werden“, sagt Stadtdechant Dr. Bruno Kurth. Daher wird in den Wuppertaler Gemeinden intensiv daran gearbeitet, den Schutz von Kindern und Jugendlichen vor Missbrauch zu stärken. „Wir wollen nachhaltig an einem Klima arbeiten, in dem Kinder, Jugendliche und Erwachsene achtsam miteinander umgehen“, erklärt Pfarrer Kurth.

Noch Ende Oktober hat das Erzbistum Köln in vier Fällen wegen des Verdachts des sexuellen Missbrauchs Informationen an die Staatsanwaltschaften Bonn, Düsseldorf und Koblenz übersandt. Bei den weitergegebenen Informationen geht es um mutmaßliche Taten aus den 1970er- und 1980er-Jahren. Die jetzt erfolgten Meldungen basieren auf neuen Informationen von Betroffenen beziehungsweise auf Erkenntnissen der internen Akten-Aufarbeitung. Bei den Beschuldigten handelt es sich in diesen Fällen um Priester aus dem Erzbistum Köln, bei denen bereits Sanktionen ausgesprochen und kirchenrechtliche Verfahren in die Wege geleitet wurden. Alle Beschuldigten sind aktuell nicht im Dienst und ihnen ist die öffentliche Ausübung des priesterlichen Dienstes untersagt. Generalvikar Dr. Markus Hofmann sagte dazu: „Alle Erkenntnisse, so auch diese neuen Erkenntnisse, werden an die Staatsanwaltschaft weitergeben. So gehen wir konsequent und transparent den Weg weiter, den unser Erzbischof festgelegt hat.“ Derzeit werden weitere Akten systematisch erfasst und überprüft, so Hofmann. Unabhängig davon werden diese Fälle alle auch noch einmal in der angekündigten unabhängigen Untersuchung geprüft und bewertet.