
Jetzt fließen viele Tränen der Trauer und Dankbarkeit. Zugleich empfinde ich, dass es ein Geschenk und sehr passend ist, dass Papst Franziskus einen Tag nach seinem letzten Segen urbi et orbi, für die Stadt, den Erdkreis und die Kirche zu Ostern sterben konnte.
Für mich persönlich fasst der erste programmatische Satz aus seinem Lehrschreiben „Evangelii gaudium“ das Wirken und die Verkündigung von Papst Franziskus zusammen: „Die Freude des Evangeliums erfüllt das Herz und das gesamte Leben derer, die Jesus begegnen.“ Ich bin gewiss, jetzt wird sich Papst Franziskus in ganz anderer Weise freuen, Jesus, dem Auferstandenen zu begegnen.
„Papst Franziskus wirkt weiter durch die Menschen die sich von ihm berühren ließen“, schrieb mir eine Frau. Von ihm und seiner Vorstellung von einer Kirche, die glaubwürdig das Evangelium Jesu Christi lebt und verkündet: Das ist eine Kirche, die noch mehr eine Kirche der Armen und der Menschen an den Rändern wird, eine Kirche, in der alle Getauften und damit selbstverständlich Frauen mehr Verantwortung auch in der Leitung übernehmen, eine Kirche, die Klerikalismus meidet und synodaler wird. Eine Kirche, die für den Schutz der ganzen Umwelt als dem einen Lebenshaus für alle Menschen eintritt, wie Papst Franziskus das eindrucksvoll und sachkundig in seinem Schreiben „Laudato si“ dargelegt hat. Kritiker bei uns in Europa machen es sich mitunter leicht. Sie verkennen, was dieser Papst tatsächlich an Reformen bewirkt hat in unserer Weltkirche mit ihren unterschiedlichen Kulturen und Kontinenten und im Vatikan selbst. Das geht nur mit Klugheit, Tatkraft und dem Heiligen Geist. Ein guter Nachfolger wird die begonnenen Reformen konsequent fortführen.
Zwei besondere Bezugspunkte von Papst Franziskus gibt es nach Wuppertal. Unsere Laurentiuskirche ist die erste Kirche in Deutschland gewesen, die unter seinem Pontifikat schon 2013 zur Basilika erhoben wurde. Außerdem ist Papst Franziskus Fußballfan gewesen, sein Club ist der Verein San Lorenzo in Buenos Aires, dessen Mitglied er geblieben ist, ein Verein gegründet von einem Priester in einem Armenviertel – eine Brücke zum Heiligen Laurentius, unserem Stadtpatron.
Wir werden am kommenden Samstag (26.04.2025), wenn Papst Franziskus in Rom in der Basilika Maria Maggiore beigesetzt werden wird, und am Sonntag auch in Wuppertal für ihn die Seelenämter feiern. In der Laurentiusbasilika findet bis dahin jeden Abend ein Gebet für Papst Franziskus statt.
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