Monsignore Markus Bosbach (3. v. re.) skizzierte im Kath. Stadthaus die Rahmenbedingungen des Modellprojekts „2plus1“.

Nach mehrmonatiger Beratungsphase stimmte der Kölner Erzbischof Rainer Kardinal Woelki einer Lösung für zukünftige Pastoralen Einheiten in Wuppertal zu. Diese Lösung wurde bei einem Treffen am 15. Februar zwischen Vertreter/-innen der Wuppertaler Gemeinden und Bistumsvertretern vereinbart. Wuppertal bildet somit mit Zustimmung des Erzbischofs drei Pastorale Einheiten. Der in der Findungsphase geprägte Begriff „2plus1“ markiert diesen als individuelle Lösung für Wuppertaler. Wuppertal wird künftig in die Barmer Gemeinden und Beyenburg, die Elberfelder Gemeinden und dem Wuppertaler Westen sowie Südhöhen aufgeteilt. Diese Einteilung hat mit Stichtag 1. September 2023 fünf Jahre Bestand, danach wird Bilanz gezogen.
Stadtdechant Dr. Bruno Kurth ist nicht nur mit dem Ergebnis der Beratung zufrieden: „Ich bin sehr froh und dankbar, dass sich das engagierte und geschlossene Auftreten der Wuppertaler Gremienvertreter ausgezahlt hat. Wir konnten gute Gründe für unseren Vorschlag vorbringen.“ Wie es nach den fünf Jahren weitergeht und wie sich bis dahin die personellen Voraussetzungen verändert haben, „darauf müssen wir dann zu gegebener Zeit reagieren. Aber wir suchen eine Lösung, die alle in Wuppertal mittragen können“, erklärte Monsignore Markus Bosbach, Leiter der Hauptabteilung Entwicklung Pastorale Einheiten im Erzbistum Köln, auf die Nachfrage hin, was nach den fünf Jahren Modellprojekt „2plus1“ passieren wird. Zu diesem Zeitpunkt ging es beim Treffen Mitte Februar allerdings schon um Detailfragen. Die wichtigste Frage war zu diesem Zeitpunkt bereits geklärt. Die Wuppertaler Gemeinden, insbesondere die Südhöhen, können ihre Vorstellung eines sinnvollen Zusammenfindens in Pastorale Einheiten weitgehend eigenständig gestalten. Diese Pfarreiengemeinschaft der Südhöhen fuhr bereits seit einigen Jahren eine eigene Linie der Gemeindestruktur und erhält nun die Gelegenheit, diese Form der Zusammenarbeit weiter zu entwickeln. Eine Leitfrage dabei soll sein, wie dieses pastorale Modell in einer größeren Einheit dennoch eigenständig fortgeführt werden kann. Dieser Weg soll pastoral von einem Pfarrverweser gemeinsam mit den Leitungsgremien gestaltet werden.
Nach fünf Jahren erfolgt eine Evaluation, die das Pastoralkonzept, die personelle Entwicklung und das kirchliche Leben in den Pastoralen Einheiten in den Blick nimmt. „Der Evaluationsprozess soll alle in ein Gespräch mit einbinden“, versprach Bosbach, „und vielleicht lassen sich so auch mögliche Erfahrungen auf andere Pastorale Einheiten übertragen.“
Info des Bistums
Zunächst ist mit dem neuen geografischen Zuschnitt der Pastoralen Einheiten im Erzbistum Köln noch keine strukturelle Veränderung im Blick auf die Kirchengemeinden und Seelsorgebereiche verbunden. Gleiches gilt für damit verbundene Personalentscheidungen. Auch die gewählten Gremien bleiben bestehen und behalten Ihre Kompetenzen.
#ZusammenFinden ist als ein mehrjähriger, individuell vor Ort anzupassender Entwicklungsprozess angelegt, um die Pastoralen Einheiten als neue Seelsorgeeinheiten zu gestalten. Mehr dazu gibt es auf der Bistums-Homepage: https://www.erzbistum-koeln.de/news/Erzbistum-Koeln-stellt-neuen-Zuschnitt-von-Pastoralen-Einheiten-vor/

2plus1 – Die Aufteilung
Der Wuppertaler Westen mit St. Laurentius, Herz Jesu und Wuppertaler Westen. Der Wuppertaler Osten mit St. Antonius, Barmen-Nordost, Wupperbogen Ost. Die Südhöhen mit den Kirchorten Hl. Ewalde, St. Joseph (Ronsdorf), St. Christophorus, St. Hedwig.

 

Anlage / PM vom 2. Juni 2022

Wuppertaler skeptisch gegenüber Bistumsvorschlag
Gemeindevertreter der Wuppertaler Seelsorgebereiche bereiten „Zusammenfinden“ vor
Die Seelsorgebereiche im Erzbistum Köln stehen vor großen Herausforderungen. Bereits seit einigen Jahren wird über eine geografische und organisatorische Neuordnung der Gemeinden im Erzbistum Köln nachgedacht. Der Hauptgrund hierfür ist der Mangel an Geistlichen. Nun wurden in den Gemeinden die Vorschläge der Hauptabteilung „Entwicklung Pastorale Einheiten“ für einen Neuordnung im Erzbistum diskutiert. Zur Diskussionsrunde lud das Dekanatsteam des Stadtdekanats unter der Leitung von Pfarrer Dr. Bruno Kurth in das Stadthaus in der Laurentiusstraße 7 ein.
Der Entwicklungsprozess neuer Pastoraler Einheiten im Erzbistum Köln geht in die nächste Phase. Nachdem das Team der Hauptabteilung „Entwicklung Pastorale Einheiten“ den zentralen Vorschlag für die zukünftigen Pastoralen Einheiten veröffentlicht hat, mussten nun die Vertreter aus und in den Wuppertaler Gemeinden über den von der Hauptabteilung erarbeiteten Vorschlag beraten. Dabei sind die für Wuppertal angedachten Veränderungen enorm. Die aktuell sieben Seelsorgebereiche (SB) wären laut Bistumsvorschlag auf zwei große Einheiten zusammengezogen und in 3 SB im Osten und 4 SB im Westen aufgeteilt. Knapp 80 Interessierte, Pfarrgemeinderäte, Kirchenvorstände und Seelsorger aus allen Wuppertaler Seelsorgebereichen trafen sich, um aktiv an den anstehenden Veränderungen mitzuwirken. „Das hat uns sehr beeindruckt, wie viele Engagierte und Interessierte aus allen Pfarrgemeinden Wuppertals zusammenkamen. So viele VertreterInnen der Pfarrgemeinden Wuppertals habe ich bei der Beratung einer pastoralen Frage in Wuppertal noch nicht erlebt. Das hatte schon fast synodalen Charakter“, sagt Pfarrer Kurth. Das große Interesse machte deutlich, dass es um eine wichtige Weichenstellung der Entwicklung der katholischen Kirche in Wuppertal geht. Eingangs der Veranstaltung stellte ein Vertreter des Erzbischöflichen Generalvikariats den Prozess des „Zusammenfindens“ vor, bei dem in der nun begonnenen Phase bis Ende des Jahres die Grenzen und der Raumzuschnitt der zukünftigen pastoralen Einheiten im Erzbistum Köln gefunden werden soll. Seitens der Gemeindevertreter gab es aber schnell skeptische Nachfragen, ob nicht das Ergebnis in Köln schon in der Schublade liegt. Beifall gab es sogar, als ein Gast von „Partizipationssimulation“ sprach. Dem Bischof und der Bistumsleitung sprach man zudem das Gespür für eine visionäre Entwicklung der Kirche ab. Denn die vorgeschlagene räumliche Strukturveränderung war den Anwesenden nicht genug.
Anderseits sahen die Vertreter der Kirchenvorstände und Pfarrgemeinderäte auch die Chance, mit einem einheitlichen Votum der Wuppertaler Katholiken eine Alternative zum Kölner Vorschlag einzubringen. „Köln sollte mehr Vertrauen in die Laien haben, mit den Erfahrungen vor Ort Lösungen für die pastoralen Fragen und Aufgaben zu finden“, so Pfarrer Kurth. Auf Anregung der Versammlung holte Pfarrer Kurth zum Ende der Diskussion ein Meinungsbild ein, bei dem die große Mehrheit der Anwesenden für 3 pastorale Einheiten in Wuppertal statt der vorgeschlagenen 2 zu stimmen, um die Südhöhen als kleine selbständige Einheit zu belassen.
Nach diesem Auftakt beginnt nun die Beratung in den Seelsorgebereichen und ihren Gremien. Der Beratungsprozess im Bistum soll voraussichtlich Mitte Oktober 2022 abgeschlossen sein. Dann geben die verschiedenen Gremien ihr Votum zum Erzbistumsvorschlag ab und stimmen ihm entweder zu oder machen einen Alternativvorschlag.
Die Vorschläge für das Erzbistum Köln in Form einer interaktiven Landkarte und in Form einer Liste können online abgerufen werden. Bitte beachten Sie auch die Erläuterungen zum zentralen Vorschlag.